Bedarfsausweise

Für den Bedarfsausweis wird Ihr Haus sorgfältig auf seine Bausubstanz in Hinblick auf ihre thermischen Eigenschaften untersucht und rechnerisch ermittelt, wie hoch der Energiebedarf für Heizung und Warmwasser unter Normbedingungen pro Jahr und Quadratmeter ist.
Man kann sich diese Zahl in etwa vergleichbar mit dem Verbrauch eines Autos auf 100km vorstellen. Bei Autos wird für die Angabe des Normverbrauches ein Standard-Fahrzyklus zugrunde gelegt, der selten der Realität im tatsächlichen Gebrauch des Autos entspricht. Diese Angabe macht aber Autos untereinander vergleichbar, denn wenn mein Fahrstil und meine Streckenarten z.B. meinen realen Verbrauch um 20% höher sein lassen, als der Normzyklus angibt, dann wird das beim nächsten Modell genauso der Fall sein und ich kann abschätzen, mit welchem Realverbrauch ich dieses andere Modell fahren kann.
Bei Ihrem Haus wird hierzu klimatisch ein Standardjahr eines typischen deutschen Standortes angenommen und die Räume rechnerisch alle durchgängig auf dieselbe Standardtemperatur beheizt. Auch damit ergibt sich ein Normverbrauch, der hochwahrscheinlich von Ihrem realen Verbrauch abweichen wird, aber er macht Ihr Haus mit anderen direkt vergleichbar. Wenn Sie z.B. auf Haussuche sind und eines finden, dass unter Normbedingungen besser abschneidet, als Ihr bisheriges Gebäude, dann dürfen Sie davon ausgehen, dass der reale Verbrauch mit hoher Wahrscheinlichkeit auch unter ihrer Nutzung geringer ausfällt, als der bisherige.
Da der Aufwand für die Erstellung eines solchen Energieausweises deutlich höher ist, als für den Verbrauchsausweis, ist er auch teurer. Dafür gehört aber nach den Vorschriften für Energieausweise ein ausführliches Gutachten über die energetischen Qualitäten und Problemzonen Ihres Hauses samt schriftlich unterbreiteten Vorschlägen zur Verbesserung dazu.